Die Königin und ihr Mann

Die Königin und ihr Mann

Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, so sagt man. Wir bei APPLETREE haben gerade in den letzten 5 Jahren mit sehr vielen Unternehmern gearbeitet, bei denen jeweils eine starke Frau mehr oder weniger im Hintergrund aktiv war. Hier nun ein kurzes Fazit dazu und was wir alle davon lernen können. Männer wie Frauen.

Folgende Geschichten haben wir alle in echt erlebt. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig.

Erklärung zu den Begriffen: Königin ist bei unseren Geschichten die Frau an der Seite des Unternehmers. Der König ist dabei jeweils der Unternehmer. Natürlich gilt das Ganze auch in umgekehrter Form, wenn die Frau die Unternehmerin ist und der Mann eher im Hintergrund.

Story #1: Die Königin mit den 2 Gesichtern

Der König ist ein ausgebrannter Unternehmer, der das Familienunternehmen in der 3. Generation führt. Finanziell läuft es recht gut. Das Unternehmen soll nun verkauft werden. Da dies die letzten Jahre nicht gelungen ist, wurde APPLETREE gerufen.

Wie gesagt, der König ist total ausgebrannt, und möchte am liebsten schon heute und nicht erst morgen das Unternehmen verkauft haben. Obwohl er erst knapp 50 Jahre alt ist, ist er gesundheitlich angeschlagen. Unsere ersten Interviews mit Mitarbeitenden und Kunden haben gezeigt, dass seine Königin eine wichtige Rolle einnimmt. Diese arbeitet zwar nur an 2 Tagen die Woche im Unternehmen. Für Kunden war sie quasi unsichtbar. Bei den Mitarbeitenden gab es 2 Lager: Jene die sie toll fanden und jene die sie am liebsten in der Hölle schmoren sahen. Zu mir persönlich war sie immer sehr nett, hilfsbereit und steckte mir immer viele Informationen zu.

Nach rund 2 Monaten war ich meiner Sache sicher: Der König war zwar Chef des Unternehmens und hat sich fast jeden Tag und jede Nacht beinahe zu Tode gearbeitet, doch die Königin zog die Fäden. Meist im Hintergrund mobilisierte sie ganz subtil 2 Lager: Jene die ihrer Meinung waren bestätigte sie. Die andern bekämpfte sie. Ihr Ziel war es, das fand ich erst nach weiteren Wochen heraus, das Unternehmen zum höchsten Gewinn zu verkaufen, so dass sie am meisten profitierte. Und das Kader sowie die Familienmitglieder sollten möglichst schlecht wegkommen.

Story #2: Die Königin als stille Heldin

Geschichten wie diese, erleben wir ganz oft. Zum Glück! Der König stellt sich nach vorne und gilt als erfolgreicher Held. Ein toller Unternehmer, guter Familienmensch, toller Chef und die Kunden mögen ihn auch. Er fällt scheinbar einfach immer die richtigen Entscheidungen. Bei unseren Weiterbildungen mit ihm und seinem Team ist seine Königin immer anwesend. Bei Anlässen ebenso. Sie ist zwar dabei, redet hingegen wenig. Sie hört aber aufmerksam zu und registriert vieles. Sie sucht den Moment, an dem ich mit ihr kurz alleine bin und bringt mir enorm wertvolle Informationen. Sie fragt mich danach nach meiner Meinung. Die sage ich ihr und sie setzt diese Informationen gekonnt in die Praxis um. Die Lorbeeren hingegen sammelt danach der König. Doch die Königin stört das nicht. Oft kommt der König später zu uns und erzählt uns eine Idee. Wir wissen, dass wir diese zwar schon vorher mit der Königin lanciert haben, lassen uns aber nichts anmerken.

Story #3: Die Königin, die zum König wurde

Die Königin arbeitet nicht in diesem KMU mit knapp 50 Mitarbeitern. Natürlich geht das nicht, wie Sie unschwer erkennen können, wenn Sie den Artikel bis hierhin gelesen haben. Ich meine damit, dass sie nicht operativ oder physisch im Unternehmen tätig war. In unserem Fall probierte sie den König über Jahre zu coachen, damit dieser sich selber nicht im Unternehmen verbrennt. Das Unternehmen läuft sein 20 Jahren erfolgreich, doch auch er ist gesundheitlich angeschlagen. Die Worte der Königin lässt er über die Jahre hinweg einfach so über sich ergehen.

Wir haben das Unternehmen dann in die Richtung entwickelt, dass der König weniger „König sein“ musste, dafür seine Mitarbeiter noch mehr Eigenverantwortung wahrnahmen. Die Königin nahm dazu neu offiziell Einsitz im Unternehmen und hatte dadurch auch mehr Einfluss. So entwickelte sich das Unternehmen für alle Beteiligten in die richtige Richtung.

Und bei euch liebe Leser? Welche Geschichten habt ihr dazu? Oder wer ist selber in der Rolle der Königin oder des Königs?

Über den Autor

Bruno Aregger

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